Quelle: Stadt Aalen “Zusammenfassung der Projektideen zu “Teilorte” im Pleuersaal im Schloss Fachsenfeld.
Presseartikel “Wünsch dir was – aber digital!” von der Schwäbische Post – Veröffentlicht am: 28. April von Bea Wiese
Aalen macht sich auf den Weg zur „Smart City“. Von der smarten Kita bis zur intelligenten Straßenlampe: viele Ideen aus der Auftakt-Projektwerkstatt „Teilorte“.
Aalen will smarte Stadt („smart city“) werden. Das heißt: Digitale Anwendungen sollen die Stadt nachhaltiger, lebenswerter und das Leben in der Stadt leichter machen. Der Bund macht dafür Geld locker: Er fördert das gemeinsame Modellprojekt mit Heidenheim mit insgesamt 17,5 Millionen Euro bis zum Jahr 2027. Die Bedingung: Die Bürgerschaft muss beteiligt werden.
„Wünsch Dir was“ sozusagen, und das wurde in dieser Woche wörtlich genommen: Bürgerinnen und Bürger waren ins Schloss Fachsenfeld eingeladen zu einem Themenschwerpunkt „Teilorte“ – einer ersten von insgesamt acht Projektwerkstätten.
So war’s organisiert: Felix Unseld, Leiter Wirtschaftsförderung und Smart City der Stadt Aalen, und die Projektleiterin Stefanie Benz stellten zu Anfang das Modellprojekt vor. Die Teilnehmenden an diesem Abend: 36 Männer und Frauen, darunter viele Ortschafts- und Gemeinderäte. In den folgenden drei Stunden waren sie in Kleingruppen aufgerufen, Herausforderungen und Bedürfnisse in ihren Teilorten zu identifizieren. Konkret: Wo drückt der Schuh in Dewangen, Ebnat, Fachsenfeld, Hofen, Unterkochen, Unterrombach, Waldhausen und Wasseralfingen? In einem zweiten Schritt ging es darum, Ideen für konkrete Projekte zu entwickeln, am Ende dann um Priorisierung.
Das Spektrum der Ideen: In der einen Gruppe wird heftig diskutiert, wie Digitalisierung helfen kann, Menschen zum Engagement in ihrem Ort zu bewegen. Die Ehrenamtlichen brechen weg, sagt Ursula Mutscheller aus Dewangen. Franz Fetzer aus Wasseralfingen bewegt eher: „Wir brauchen eine App, die die Apps erklärt.“ Am Ende wurden 38 Anregungen und Vorschläge, ganz analog, auf bunten Kärtchen notiert und an Stellwände geheftet. Sie reichten von Wünschen nach mehr und vor allem seniorenfreundlicher Mobilität über digitale Information beziehungsweise Helfer rund um die Daseinsvorsorge bis hin zum Projekt „smarte Kita“ oder smarte Straßenlampen. Felix Unseld: „Ganz offensichtlich gibt es ein großes Bedürfnis nach Information, aber ein mindestens ebenso großes nach digitaler Bildung.“
Die Favoriten der Teilnehmenden:Die meisten wünschen sich einen Touch-Bildschirm an einem zentralen Ort, an dem man Informationen abrufen kann – von der Notfallapotheke über Ärzte- und therapeutische Versorgung, Angebote der Vereine, Veranstaltungen und Orte der Begegnung, „im Grunde das Mitteilungsblatt in digitaler Form“, nennt es Felix Unseld. „Und im Idealfall sind die Informationen übertragbar aufs Handy“, ergänzt Stefanie Benz.
Ähnlich stark gewünscht: digital niederschwellige und einfach zu findende Angebote im großen Feld „Versorgung“: zum Beispiel Telemedizin, Lebensmittel-Lieferdienste, Defibrillator-Standorte oder im medizinischen Notfall. Weit oben auf der Wunschliste außerdem: der digitale Belegungsplan für Sportstätten, Vernetzungsmöglichkeiten für Vereine, ein digitaler Dorfladen mit Treff und die smarte, insektenfreundliche Ortsbeleuchtung.
Die Überraschung des Abends: „Dass es nicht die Infrastruktur-Themen waren wie Mobilfunk- und Internetversorgung, die die größte Rolle spielten, sondern dass es das große Thema Soziales und Teilhabe war. Allein ein Viertel der gesamten Ideen kam aus diesem Bereich“, bilanziert Felix Unseld. „In den Kleingruppen wurde viel über Mobilität diskutiert, aber bei der Bewertung am Ende spielte sie kaum mehr eine Rolle“, beschreibt Stefanie Benz.
Wie geht’s weiter? Unseld und Benz werden mit ihrem Team die Top-Vorschläge ordnen, strukturieren und so aufbereiten, dass sie am Ende gegebenenfalls als konkreter Beschlussvorschlag dem Gemeinderat vorgelegt werden können. Dazu gehört auch der Blick über den Tellerrand, ob andere Kommunen Vergleichbares bereits umgesetzt haben. Was den Wunsch nach einem Touch-Screen angeht, ist das einfach. Unseld: „Solingen hat bereits solche digitalen Info-Stelen an den Stadteingängen.“ Da müsse man das Rad nicht neu erfinden.
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